Wanderwege – Alles was man wissen muss

StartseiteWandernWanderwege - Einmalige Wanderziele

Wandertouren durch die Natur machen Spaß und sind eine hervorragende Möglichkeit zu Fuß vielfältige Regionen, Orte und Länder kennenzulernen. Um sicher von A nach B zu kommen, Tiere und Natur zu schonen und sich auf der Tour nicht zu verlaufen, ist es eine gute Idee, die Welt während der Tour auf Wanderwegen zu erkunden. Doch Wanderweg ist nicht gleich Wanderweg.

Wir haben hier einige wissenswerte Informationen rund um Wanderwege für Sie zusammengestellt. Diese Übersicht wird Ihnen hoffentlich bei der Planung Ihrer nächsten Wandertour helfen.

Was versteht man unter Wanderwegen?

Wanderwege und ihre Kennzeichnung
So oder so ähnlich können Kennzeichnungen von Wandegen aussehen.

Wanderwege sind im Gegensatz zu anderen Pfaden durch die Natur meist als solche gekennzeichnet. Ob ein Pfad als Wanderweg definiert wird, ist jedoch nicht vom Untergrund oder ähnlichen Faktoren abhängig. Der Weg kann entlang einer Straße führen, mit Schotter aufgeschüttet sein oder über weichen Boden innerhalb der Wälder gehen. Um einen Wanderweg zu finden, braucht man daher entweder eine Wanderkarte oder eine dementsprechende App - beide helfen auch, um auf dem Wanderweg zu bleiben und sich nicht zu verlaufen.

In welcher Form und wie oft Wegweiser entlang der Strecke zu finden sind, kann innerhalb Deutschlands und vor allem in anderen Ländern variieren.

Tipp: Wenn Sie unüblich lange keinen Wegweiser mehr gesehen haben, ist es sinnvoll, sich in der App oder auf der Karte rückzuversichern, dass Sie sich noch auf dem richtigen Weg befinden.

Welche Arten von Wanderwegen gibt es?

Wanderwege lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen:

Der normale Wanderweg

Bei üblichen Wanderwegen handelt es sich meist um Rundwege, die oft auch für Familien mit Kindern gut zu Fuß zu bewältigen sind. Eine solche Strecke ist in der Regel nicht besonders schwierig und beinhaltet keine gefährlichen Stellen oder anspruchsvolle Steigungen und Gefälle. Die Routen sind gut markiert und bieten bei jedem Wetter ein lohnenswertes Erlebnis. Normale Wanderwege können nur wenige Kilometer lang sein oder sich auch für längere Touren eignen.

Der Bergweg

Bergwege führen den Wanderfreund - wie der Name schon sagt - in die Berge und sind in der Regel nur während der schneefreien Zeit wanderbar. Denn die Wege über die Berge verlaufen meist oberhalb der Baumgrenze. Bergwege lassen sich in mittelschwere und schwere Routen unterteilen, wobei die Kennzeichnung über ein Farbsystem erfolgt. Die Touren belohnen durch einen fantastischen Ausblick aus der Höhe auf die umliegende Region.

Der Fernwanderweg / der Weitwanderweg

Fernwanderweg E8
Einer von vielen Weitwanderwegen die auch durch Deutschland führen, Der europäische Fernwanderweg E8.

Allen Fernwanderwegen oder auch Weitwanderwegen ist gemein, dass sie über eine weite Strecke verlaufen und den Wanderer durch abwechslungsreiche Regionen führen, die im Wanderurlaub nur in mehreren Etappen zu bewältigen sind.

Weitwanderwege weisen eine einheitliche Markierung und Beschilderung aus und binden oft regionale Pfade mit ein. Fernwanderwege durch wanderbares Gebiet verlaufen häufig entlang von Weitwanderwegen, ohne zusätzliche Beschilderung.

Gemäß der Definition des Alpenvereins sind Weitwanderwege mindestens 300 Kilometer lang und müssen mindestens drei Bundesländer oder Kantone durchlaufen. Als Fernwanderwege gelten hier Strecken, die über 500 Kilometer und mehr verlaufen und auf denen Wanderer ihren Weg durch mehrere Bundesstaaten oder Staaten nehmen. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird dies meist weniger streng gesehen. Hier werden auch Strecken über weniger als 300 Kilometer als Weit- bzw. Fernwanderwege bezeichnet. Prominente Beispiele für solche langen Wege sind die Via Alpina, der Goldsteig oder die Jakobswege.

Der Premiumwanderweg

Premiumwanderwege sind zertifizierte Wanderwege, die hervorragend markiert sind und auf denen es viel zu erleben und entdecken gibt. Es gibt sie durch die Eifel wie etwa den Eifelsteig durch die Bundesländer Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, in Hessen, Bayern und zahlreichen anderen Bundesländern. Das Gütesiegel weist den Besucher darauf hin, dass er sich auf seiner Wandertour über ein gutes Leitsystem, einen angenehmen Untergrund und außergewöhnlich schöne Eindrücke freuen kann.

Die alpine Route

Wer Abenteuer sucht und im Wanderurlaub Herausforderungen bestehen will, für den könnten die alpinen Routen ein lohnendes Ziel sein. Touren über diese Strecken führen in hochalpines Gelände, wobei die Pfade durch die Alpen weder markiert noch gewartet werden. Teilweise sind auch Klettersteige und Gletscherüberquerungen Teil der Wanderung. Wer das Abenteuer einer Wandertour über eine alpine Route angehen will, sollte wissen, was er oder sie sich zutrauen kann. Ein guter Wanderführer ist hier für die Planung unerlässlich.

Welche Schwierigkeitsgrade werden bei Wanderwegen unterschieden?

Wandertouren machen nur dann Spaß, wenn Sie einen Weg durch die Natur wählen, dem Sie körperlich gewachsen sind. So sind zum Beispiel nicht alle Touren, die durch wanderbares Gebiet beschrieben werden, auch für Familien mit Kindern geeignet. Einen Hinweis darauf, wie leicht oder schwer die Wege durch dichte Wälder, sattgrüne Täler und gegebenenfalls über hohe Berge sind, geben die Markierungen, die auf die einzelnen Schwierigkeitsgrade hinweisen.

T1, T2 und T3 Wanderwege

Bei den Schwierigkeitsgraden kommen zwei verschiedene Systeme zum Einsatz. Zunächst wird unterschieden, ob es sich um einen Talweg oder einen Bergweg handelt. Die Talwege, die - wie der Name schon vermuten lässt - durch Täler bzw. eher flaches Gelände teilweise auch Wald führen - werden aufgrund ihrer einfachen Begehbarkeit nicht weiter klassifiziert, sie bekommen die Markierung blau oder gelb (je nachdem, ob Sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz wandern) und die Bezeichnung T1. Stege und Brücken führen hier über Bäche und andere fließende Gewässer.

Bei den Bergwegen wird nach einfach, mittelschwer und schwer unterschieden. Die Kategorie einfach (T2) bezeichnet Bergwege, die teilweise steil sind, aber immer einen sichtbaren Weg aufweisen. Wer auf einem T2-Weg Zeit in der freien Natur und den Blick von oben genießen möchte, muss trittsicher, schwindelfrei und körperlich fit sein. Geeignetes Schuhwerk ist für diese Wege sehr zu empfehlen, damit man nicht nach wenigen Metern die Lust verliert. Bäche müssen hier teilweise über Furten passiert werden.

T3 kennzeichnet einen mittelschweren Bergweg und wird rot markiert. Diese Art Pfad ist nicht immer sichtbar, manchmal gibt es exponierte Stellen mit Absturzgefahr. Um einen mit T3 gekennzeichneten Wanderweg zu gehen, sollten Sie grundlegende alpine Kenntnisse mitbringen und wenig Höhenangst haben. Die Kennzeichnungen T4 bis T6 bezeichnen schwere Bergwege (alpine Routen).

Zusammenfassung

Umso höher die Zahl, umso weniger Markierungen sind vorhanden und umso mehr Erfahrung im alpinen Bereich ist notwendig. Auch der Tourismus hält sich in diesen anspruchsvollen Gefilden eher in Grenzen, so dass man - je nach Strecke - durchaus auch längere Zeit auf keine weiteren Menschen treffen könnte.

Was bedeuten die einzelnen Markierungen, Beschilderungen und Wegweiser?

In Deutschland sind Wanderwege mit gelben Schildern markiert. Die Spitze des Schildes zeigt in die Richtung, in die Sie Ihre Wanderung vom Wegweiser aus fortsetzen.

Vor dem Namen der Wanderung befindet sich ein Punkt. Die Farbe des Punktes gibt Auskunft über den Schwierigkeitsgrad der Wanderung: Blau für einfach, Rot für mittelschwer, Schwarz für schwer. Unten auf dem Schild wird meistens noch der für diesen Weg verantwortliche Verein genannt. Markierungen, die nicht durch gelbe Schilder gekennzeichnet sind, sondern sich auf Bäumen oder an Felsen befinden, sind unabhängig vom Schwierigkeitsgrad der Wanderung mit drei Streifen in rot-weiß-rot markiert.

Die 5 schönsten Wanderwege durch Deutschland

Wanderwege durch Deutschland gibt es viele und eigentlich auf jedem etwas zu entdecken, ganz gleich ob diese in Hessen, Bayern oder einem anderen Bundesland verlaufen. Manche führen durch schöne Täler, die nächsten vorbei an romantischen Orten, andere laden zwischendurch zum Baden ein oder es können Burgen und andere Sehenwürdigkeiten unterwegs besucht werden. Man kann auf den Spuren der Römer wandern oder mit etwas Glück unterwegs Wildtiere beobachten und vieles mehr.

Die folgenden Wanderwege sind von großer Bedeutung für den Tourismus der jeweiligen Region und können im Ganzen oder auch nur teilweise begangen werden.

1) Der Eifelsteig

Dieser Premiumwanderweg durch die Eifel wurde im Jahr 2008 fertiggestellt und kann in 15 Etappen erwandert werden. Frei nach dem Motto “Wo Fels und Wasser dich begleiten” führt der Eifelsteig durch das größte Hochmoor Europas, die Hohe Venn, und die Vulkaneifel bis die Wanderung schließlich an den Buntsandsteinfelsen in Trier endet. Dort kann man auch die Spuren der Römer sehen, die westlich vom Rhein siedelten, wie zum Beispiel die berühmte Porta Nigra, das am besten erhaltene römische Stadttor nördlich der Alpen.

Der Eifelsteig gehört neben dem Albsteig, dem Altmühltal-Panoramaweg, dem Goldsteig, dem Harzer-Hexen-Stieg, dem Heidschnuckenweg, den Hermannshöhen, dem Kammweg-Erzgebirge-Vogtland, dem Rheinsteig, dem Rothaarsteig, dem Schluchtensteig, dem Weserbergland-Weg, dem Westerland-Steig und dem Westweg im Schwarzwald zu den “Top Trails of Germany”.

Tipp: Der Gang über den Eifelsteig kann um die Burgen-Route erweitert werden. Auch allgemein das Wandern in der Eifel ist absolut empfehlenswert.

2) Der Westweg im Schwarzwald

Der Fernwanderweg wurde im Jahr 2007 modernisiert und verläuft von Pforzheim am Rande des nördlichen Schwarzwalds bis nach Basel im Dreiländereck. Die Strecke umfasst dabei rund 290 Kilometer. Bei Titisee und dem für den Tourismus bedeutsamen gleichnamigen See teilt sich die Strecke in eine West- und Ostvariante, wobei die Westvariante den klassischen Westweg darstellt. Die Westroute führt über Forbach, die Alexanderschanze, Hausach, die Kalte Herberge, Titisee, Hinterzarten, den Feldberg und Belchen bis Basel. Die Ostroute verläuft ab der Kalten Herberge über Bärental, Schweigmatt und Degerfelden. Besonderes Highlight auf der Westroute ist der Feldberg, der höchste Berg der deutschen Mittelgebirge. Diesen Weg beim Wandern im Schwarzwald zu erleben ist ein wahrer Genuss.

3) Der Schluchtensteig im Schwarzwald

Der Schluchtensteig im Südschwarzwald verläuft auf 119 Kilometern von Stühlingen nach Wehr. Insgesamt müssen hier in fünf oder sechs Tagesetappen ganze 3.180 Höhenmeter bewältigt werden. Wer möchte, kann sich hier auch für “Wandern ohne Gepäck” entscheiden. Bei diesem Tourismus-Angebot wird das Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportiert und man kann nur mit einem kleinen Rucksack wandern.

Wichtig: Auf den steilen Abschnitten in den Schluchten kann es sehr rutschig werden. Insbesondere nach dem ersten Schneefall ist die Wanderung über den Schluchtensteig daher nicht mehr zu empfehlen.

4) Der Rothaarsteig

Der Rothaarsteig führt von Brilon nach Dillenburg entlang des Gebirgskamms des Rothaargebirges und kann in sechs, acht oder zwölf Etappen bezwungen werden. Absolute Highlights sind die freilebende Wisentherde auf der Strecke, ein fantastischer Ausblick und besondere Attraktionen wie der Waldskulpturenweg, die man unterwegs bewundern kann. Auch auf dem Rothaarsteig wird das Gepäck auf Wunsch von Unterkunft zu Unterkunft transportiert.

5) Der Goldsteig

Diese Liste wäre unvollständig, würde man hier nicht auch den längsten Fernwanderweg Deutschlands erwähnen. Der Goldsteig beginnt in Marktredwitz, wo sich die Wanderer für die Nord- und Südroute nach Passau entscheiden können. In 38 Tagesetappen verläuft der Weg dann durch die herrliche Landschaft des bayerischen Waldes und teilt sich nach acht Tagen in die Süd- und die Nordroute führt. Letztere ist anspruchsvoller, führt sie doch über die Gipfel des Bayerischen Waldes.

Tipp: Wer möchte, kann die Tour auf dem “Geschwisterweg” des Goldsteigs in Tschechien fortsetzen.