Heidschnuckenweg – Wandern auf dem schönsten Weg des Nordens

StartseiteWandernWandern in DeutschlandHeidschnuckenweg - Einmaliges Wanderziel

Durch Felder und Wiesen führen die Wanderwege durch die zauberhafte Landschaft vor den Toren Hamburgs. Einer der bekanntesten in Norddeutschland ist mit Sicherheit der Fernwanderweg Heidschnuckenweg durch die Lüneburger Heide, in der Städte wie Hamburg (Fischbek), Celle, Schneverdingen oder Hermannsburg auf einen Besuch warten.

Wir haben hier eine Reihe von Informationen rund um den Wanderweg durch die Lüneburger Heidefläche für Sie zusammengestellt. Seinen Namen verdankt der Weg übrigens der Schafrasse Heidschnucke. Die Heidschnucke wird vorwiegend in der Lüneburger Heide gezüchtet.

Bedeutung von Wandern auf dem Heidschnuckenweg

Manche behaupten der Heidschnuckenweg durch die Heideflächen, über Hügel und vorbei an Kiefern und Eichen sei der schönste Wanderweg Deutschlands. Tatsächlich befand sich der Fernwanderweg bei der Wahl zum schönsten Wanderweg Deutschlands im Jahre 2013 auf dem dritten Platz aller bewerteten Wanderwege. Der Weg wurde außerdem vom Deutschen Wanderverband als “Qualitätsweg Wanderbares Deutschland” ausgezeichnet. Also nichts wie los. Ab auf einen der schönste Wege des Nordens.

Was macht Wandern auf dem Heidschnuckenweg so besonders?

Schneverdingen Heidschnuckenweg

Der Heidschnuckenweg ist der Wanderweg der “Top Trails of Germany”, der am weitesten im Norden liegt, und sehr vielfältig. Außerdem ist er besonders flach (höchste Erhebung 169 Meter) und somit auch für absolute Wanderanfänger geeignet.

Die Kulturlandschaft Heide ist sehr weit und für das Auge angenehm. Tierliebhaber werden sich an den Heidschnucken erfreuen, die dort immer noch in großer Zahl zu sehen sind.

In jeder Ortschaft gibt es Möglichkeiten zur Einkehr und zur Übernachtung. Geführte Wanderungen, Gepäcktransport und Kutschfahrten sind ebenfalls auf dem Heidschnuckenweg möglich.

Die Etappen im Einzelnen

Der Heidschnuckenweg besitzt 13 Etappen auf denen er 30 große und kleinere Heideflächen durchquert. Auf 223 Kilometern wandern Sie durch die Lüneburger Heide, das autofreie Naturschutzgebiet und den Naturpark Südheide.

Etappe 1: Von Fischbek in Hamburg nach Buchholz

Dieser Abschnitt von Fischbeck nach Buchholz ist 26,7 Kilometer lang, wofür Sie ungefähr 8 Stunden benötigen und dabei 443 Höhenmeter erklimmen. Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 157 Metern.

Bilderbuch-Heidelandschaft prägt die ersten Kilometer, bevor Sie einen Wald betreten, der zu einer Lichtung führt, auf der es sich gut rasten lässt. Sie passieren Langenrehm und Dibbersen, wo Sie die Windmühle am nördlichen Ortsrand anschauen können. Danach geht es über Steinbeck nach Buchholz.

Etappe 2: Von Buchholz nach Handeloh

Dieser Abschnitt ist 15 Kilometer lang, wofür Sie ungefähr 4 Stunden benötigen und dabei 184 Höhenmeter bewältigen. Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 129 Metern.

Heute durchqueren Sie nicht nur das schöne Büsenbachtal, sondern auch die Höllenschlucht - der Name mutet seltsam an, wenn man dieses Tal mit anderen des gleichen Namens vergleicht - ist es doch sehr gemäßigt “höllisch”. Vom Brunsberg aus haben Sie einen schönen Blick auf das Naturschutzgebiet. Die Landschaft ist geprägt von Wacholderbüschen, blühender Heidefläche und weißen Birken. Sie überqueren den Berg Pferdekopf bevor Sie vom Rastplatz am südlichen Rand der Heide nochmal eine wunderschöne Aussicht auf die Heideblüten genießen.

Etappe 3: Von Handeloh nach Undeloh

Dieser Abschnitt ist 16,8 Kilometer lang und ebenso leicht wie der gestrige. Sie benötigen ungefähr 4,5 Stunden und haben einen Gesamtaufstieg von 197 Metern vor sich. Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 131 Metern.

Entlang der Seeve ändert sich die Landschaft drastisch, denn hier herrschen Urwaldgrün und Sumpfdotterblumen vor. Danach wandern Sie durch die Ortschaften Wehlen und Wesel und kommen an einen Findling mit Bank, die zum Ausruhen einlädt. Auf der Landstraße erreichen Sie einen Parkplatz, von dort sind es noch 3 km bis nach Undeloh, wo es das Heide-Erlebnis-Zentrum gibt, welches Ihre Fragen zur Heidelandschaft beantwortet.

Etappe 4: Von Undeloh nach Niederhaverbeck

Dieser Abschnitt ist 14 Kilometer lang mit einem Aufstieg von 175 Metern gesamt. Der höchste Punkt heute liegt auf 167 Metern und Sie benötigen ungefähr 4 Stunden für die Wanderung.

An den Zäunen der Gärten entlang wandern Sie hinaus aus Undeloh ins Radenbachtal. Entlang des Pastor-Bode-Weges geht es nach Wilsede. Wilsede ist ein entzückendes autofreies Heidedorf . Der höchste Berg der norddeustchen Tiefebene wird danach bestiegen. Von oben haben Sie eine tolle Rundumsicht ins Heidetal. Bevor Sie Niederhaverbeck erreichen, kommen Sie an einem kleinen Stausee vorbei und überqueren die Haverbeeke. Ganz in der Nähe zu Wilsede befindet sich der Talkessel Totengrund.

Etappe 5: Von Niederhaverbeck bis Bispingen OT Behringen

Dieser Abschnitt ist 16,6 Kilometer lang. Für die Strecke benötigen Sie ungefähr 4,5 Stunden und legen einen Aufstieg von 194 Metern hin. Der höchste Punkt liegt auf 105 Metern.

Die heutige Route führt weiter in Richtung Süden und berührt dabei das Wasserscheidegebiet von Elbe und Weser. Neue und urwüchsige Heidelandschaft säumt den Pfad und viel Wasser wird überquert.

Etappe 6: Von Bispingen nach Soltau

Dieser Abschnitt ist 23 Kilometer lang, aber einfach. Sie sind ungefähr 6,5 Stunden unterwegs und bewältigen einen Aufstieg von 216 Metern. Der höchste Punkt liegt auf 118 Metern.

Falls Sie die Feldsteinkirche “Ole Kerk” nicht gestern schon bestaunt haben, können Sie die Kirche aus dem Jahre 1353 heute anschauen. Nachdem Sie die Autobahn unterquert haben, erreichen Sie die letzte große Heidefläche der Nordheide. Hier war bis vor 20 Jahren noch ein Truppenübungsplatz. Nachdem Sie am Heide Park Resort vorbei gekommen und auf und ab den Großteil der heutigen Etappe gewandert sind, erreichen Sie die Soltau-Therme, der Sie einen Besuch abstatten können.

Etappe 7: Von Soltau nach Wietzendorf

Dieser Abschnitt ist 18,2 Kilometer lang und einfach in ca. 5 Stunden zu bewältigen. Der höchste Punkt liegt auf 89 Metern und die Höhenmeter heute bei 147 Metern.

Zunächst wird der Lärm der Autobahn Sie noch stören, dieser verebbt aber nach wenigen Kilometern und macht Raum für die Geräusche der Natur. Sie folgen gegen Ende der Wanderung der Aue bis diese in die Wietze mündet.

Etappe 8: Von Wietzendorf nach Müden

Dieser Abschnitt ist 13,9 Kilometer lang und ebenso leicht wie der gestrige. Sie benötigen ungefähr 4 Stunden und haben einen Gesamtaufstieg von 112 Metern vor sich. Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 108 Metern.

Am höchsten Punkt des Wietzer Berges befindet sich ein Findling zu Ehren des Heidedichters Hermann Löns. Halten Sie den Fotoapparat oder das Outdoor Handy bereit, denn es folgen die beliebtesten Fotomotive der Lüneburger Heide. Nachdem Sie den Parkplatz und den Lönskiosk erreicht haben, ist es nicht mehr weit nach Müden. Die Stadt gilt als eine der schönsten in der Lüneburger Heide.

Etappe 9: Von Müden nach Faßberg

Dieser Abschnitt ist nur 7,1 Kilometer lang und ebenso leicht wie der gestrige. Sie benötigen ungefähr 2 Stunden und haben einen Gesamtaufstieg von 61 Metern vor sich. Der höchste Punkt dieser Etappe liegt auf 74 Metern.

Da die heutige Wanderung so kurz ist, bleibt Zeit für eine Runde Paddeln auf der Örtze. An der alten Wassermühle/Touristen-Information ist der Einstieg zu finden. Bis nach Poitzen folgen Sie dem Fluss und können den FlussWaldErlebnispfad auch noch für einen weiteren Kilometer gehen und danach auf den Heidschnuckenweg zurückkehren. Von Poitzen ist es dann auch nicht mehr weit nach Faßberg. Der Fliegerhorst war in den 1930ern Anlass für die Gründung der Siedlung.

Etappe 10: Von Faßberg nach Oberohe Heide

Dieser Abschnitt ist 19,1 Kilometer lang, aber einfach. Sie sind ungefähr 5 Stunden unterwegs und bewältigen einen Aufstieg von 171 Metern. Der höchste Punkt liegt auf 120 Metern.

Das Museum “Erinnerungsstätte Luftbrücke Berlin” finden Sie am Rande des Fliegerhorstes. Der Heidschnuckenweg kommt an Schmarbeck vorbei, bevor er sich durch den Wacholderwald schlängelt. Nachdem Sie den Schmarbeck (Bach) überquert haben, zweigt sich der Weg. Die Variante führt direkt über den Heidesee in die große Heuoher Heide. Der Heidschnuckenweg führt nach Gerdehaus, wo Sie den Sothrieth überqueren. Die Heideflächen steigen an und vom Haußelberg aus haben Sie eine schöne Aussicht. Die kleine Hütte dort ist ein wunderbarer Ort für eine Rast.

Etappe 11: Von Oberohe Heide nach Weesen

In 3,5 Stunden legen Sie die 12,4 Kilometer und dabei 88 Höhenmeter zurück. Der höchste Punkt liegt auf 124 Metern.

Heute bietet sich die Gelegenheit auf einen einstündigen “Umweg”. Von der kleinen Hütte aus können Sie eine Stunde durch die Oberoher Heide streifen, bevor Sie Ihre Wanderung auf dem Heidschnuckenweg fortsetzen. Der Heidschnuckenweg streift die Oberoher Heide nur und wendet sich nach Süden. Vor und in Lutterloh überqueren Sie die K17 und gehen dann auf einem Weg in Richtung Weesen.

Etappe 12: Von Weesen nach Dehningshof

Für die vorletzte Etappe Ihrer Reise benötigen Sie ungefähr 3,5 Stunden, in denen Sie 12,8 Kilometer zurücklegen und 114 Höhenmeter überwinden. Der höchste Punkt heute liegt auf 110 Metern.

Die Route führt Sie von der Misselhorner Heide in den Wald und dann ins Tiefental. Sie überqueren die Landstraße und befinden sich dann in einer relativ jungen Anpflanzung, denn hier wütete 1975 der größte deutsche Waldbrand. Am Löschteich gibt es Holzliegen, auf denen Sie sich ausruhen können. Der Dehingshof ist von hier gleich erreicht.

Etappe 13: Von Dehningshof nach Celle

Auf 27,6 Kilometern erfolgt der Endspurt. Sie benötigen für diesen schweren Streckenabschnitt ca. 7,5 Stunden und ersteigen 148 Höhenmeter. Der höchste Punkt liegt auf 82 Metern.

Nach 2 Kilometern erreichen Sie die Severloher Heide. Dies ist das letzte Fleckchen Heide vor dem Erreichen von Celle. Der Citronenberg mit 84 Metern Höhe folgt darauf. Vorbei am Forsthaus Kohlenbach geht es dann nach Scheuen. In den Allerwiesen haben Sie schon einen Blick auf Celle, das Ziel der Fernwanderung auf dem Heidschnuckenweg.

Wandern mit Kindern auf dem Heidschnuckenweg

Jede der 13 Etappen ist auch für Familien geeignet (nicht mit Kinderwagen). Das Laufvermögen der Kinder entscheidet über die Länge der Tour. Je nach Monat ist es möglich mit Bus oder Bahn zum Anfangs- und Zielort zu gelangen (Heide-Shuttle). Die Etappen 6 und 9 scheinen besonders geeignet. Etappe 6 kann einen Besuch im Heide Park Resort (Vergnügungspark) einschließen und Etappe 9 ist sehr kurz, so dass Sie vorher mit den Kindern auf der Örtze paddeln können.

Was sollte man als Wanderer auf dem Heidschnuckenweg wissen?

Wandern Heidschnuckenweg

  • Der Heide-Shuttle verbindet mehrere Orte entlang des Fernwanderweges mit den Regional-Bahnhöfen. Dieser Service wird von Mitte Juli bis Mitte Oktober angeboten.
  • Mit einer Karte macht man auf dem Fernwanderweg mit Sicherheit nichts falsch. Viele Wanderführer beinhalten eine Wanderkarte. Ein GPS-Gerät kann bei der Orientierung behilflich sein.
  • Die Heide blüht etwa von Anfang August bis Mitte September (der Faustregel nach: 8.8. - 9.9.). Wer sich nicht nur an den Heidschnucken, sondern auch an den lila Heideblüten erfreuen möchte, sollte den Weg von Fischbek nach Celle daher in dieser Zeit begehen.
  • Von Mai bis Oktober werden Vollmond-Wanderungen in der Heide organisiert.
  • Sie können an 14 Stationen entlang des Heidschnuckenweges einen Stempel in Ihren Wanderpass bekommen. Eine kostenlose Wandernadel erhält, wer die App “SummitLynx” benutzt.