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Glamping ist ein recht junger Begriff. Das Wort kam in den 2000ern in Mode und bezeichnet eine luxuriöse Form des Campings (Glamourous Camping). Glamping ist die Kombination aus naturnahem Urlaub und der Gemütlichkeit eines Heims. Viele Urlauber würden gerne naturnahen Urlaub verleben, scheuen aber die rustikale Seite des Ganzen. Kein Strom, kein eigenes Bad….was für Menschen, die das Campen lieben, die eigentlichen Vorzüge eines naturnahen Urlaubs sind, schreckt den “Glamper” eher ab. Also haben pfiffige Unternehmer Glampingunterkünfte ins Leben gerufen, die bedeutend komfortabler und dennoch naturnah sind.
Um den Unterschied zwischen der ursprünglichen Art des Campings und Glampings herauszustellen, gehen wir zunächst einige Jahrhunderte in der Geschichte zurück. Denn das Camping war es, das die Voraussetzung für das Entstehen der Sonderform Glamping überhaupt erst ermöglichte.
Für wen ist Glamping geeignet?
Glamping ist die ideale Form von Urlaub für Leute, die gerne direkten Kontakt zur Natur haben und dem Alltag entfliehen, aber nicht den Luxus fließenden Wassers oder den Komfort eines richtigen Bettes oder eigenen Badezimmers missen möchten. Wer bei Camping an Einsamkeit denkt, dem sei vom Glamping abgeraten, denn diesen Aspekt des Campings kann das Glamping definitionsgemäß nicht bieten.
Einfach mal raus, das Zelt dabei und es irgendwo aufschlagen….diese Art Romantik und Ruhe bleibt den Campern an See und Berg vorbehalten.
Unterschiede zum Camping - was beim Glamping anders ist
Von glamourösen Safari-Reisen war Glamping schon vor Einführung des Trends bekannt. Die Safarizelte werden bei dieser Art von Reisen nicht selbst aufgebaut, sondern sind vor Ort fest installiert. Auch müssen Gäste ihre Isomatte nicht mitnehmen, denn es gibt ein richtiges Bett, wie sie es aus anderen Unterkünften wie Ferienhäusern und Hotelzimmern gewohnt sind. Das Badezimmer en-suite hat im Safarizelt in Afrika oft eine Freiluftdusche oder sogar eine Badewanne mit Füßen, in der Sie sich unter freiem Sternenhimmel wohlig und in Ruhe entspannen können.
Ähnlich ist es auch in den Glampingunterkünften in anderen Ländern. Es gibt Strom und fließendes Wasser und andere Annehmlichkeiten. Manch ein luxuriöses Glamping-Zelt ist sogar mit einem Ventilator oder einer Klimaanlage ausgestattet. Oft gibt es eine Küche oder wenigstens eine Kochnische, wo Sie Mahlzeiten zubereiten können. Eine Terrasse vor dem Glamourous-Camping-Domizil gehört auch oft zur Ausstattung. Meistens sind diese Terrassen auch so angelegt, dass sie Privatsphäre bieten.
Die fest aufgebauten Zelte auf Glampingplätzen sind zudem auch groß. Nicht nur können Sie aufrecht stehen, es ist auch ausreichend Platz für alles, was Sie im Urlaub nicht missen möchten. Ganz wie in einer überdachten Ferienunterkunft müssen Gäste sich beim Glamping nicht auf das Nötigste beschränken, so wie es beim Camping der Fall ist. Sie sollten allerdings eine Mietunterkunft auf einem luxuriösen Glampingplatz rechtzeitig buchen.
Zurück nach Afrika. Hier haben die Glamping-Zelte häufig einen sehr romantischen Charakter und der Reisende fühlt sich in Tania Blixens Welt versetzt. Moskitonetze, Deckenventilatoren, wuchtige Doppelbetten und Tierfelle schaffen eine wild-romantische, robuste und dennoch glamouröse Atmosphäre.
Allerdings sind die Übergänge fließend und nicht jeder Glampingplatz ist luxuriös.
Tipp: Erkundigen Sie sich vor dem Buchen genau, was die Unterkünfte zu bieten haben, um keine Enttäuschung zu erleben.
Die Unterschiede im Überblick
Camping
- Zelte müssen mitgebracht werden
- Schlafsack und Isomatte
- Kommunale Waschräume
- Wasser nur außerhalb des eigenen Zeltes
- Kochgelegenheit selbst mitbringen oder kommunale Einrichtung auf dem Zeltplatz
- Sehr reduziertes Platzangebot
- Meist keine Stehhöhe im Zelt
- Preis niedrig
Glamping
- Zelt / Mietunterkunft ist fest stehend
- Doppelbett mit Bettwäsche
- Eigenes Badezimmer
- Fließendes Wasser im Zelt / in der Mietunterkunft
- Küchenzeile
- Ausreichend Platz
- Stehhöhe ist gegeben
- Nicht nur Zelt Unterkünfte sondern auch Juten, Mobilheime, Baumhäuser, ...
- Preis etwas angehoben
Beliebte Regionen für den Glamping-Urlaub
Nach der Buchung folgt die Vorfreude und dann die Anreise. Den Luxus eines Glamping-Urlaubs genießen Reisende am liebsten in Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien und Istrien. In diesen Ländern ist das Angebot an Campingplätzen mit Glamper-Anteil auch besonders umfangreich. Es gibt einige Resorts, die ihre Campingplätze ganz dem neuen Trend angepasst haben und nur noch eine kleine Ecke für Camper zur Verfügung stellen. Der Rest wird durch luxuriöse Glampingunterkünfte bestimmt.
Glamping in Frankreich
Im Süden Frankreichs gibt es zum Beispiel den Platz Tikki-Huttes von Riviera-Villages ganz in der Nähe von St.Tropez. Hütten im polynesischen Stil befinden sich dicht an dicht. Die Häuser sind aber durch viel Vegetation optisch voneinander getrennt und liegen an einem tollen Strand an der französischen Riviera. Die Hütten sind ausgestattet wie Ferienhäuser, aber eben doch kleiner als diese. Vier bis sechs Personen können in einem solchen Tiny House entspannen und die Region genießen.
Das Cosy-Camp in Frankreichs Region Auvergne setzt auf große Canvas-Zelte auf Stelzen als Glampingunterkünfte. Hier geht man schon wieder einen Schritt zurück und bietet zwar ein feststehendes Zelt an, aber teilweise ohne eigenes Bad oder fließendes Wasser.
Glamping in Istrien
Der Glamper schätzt den Komfort der Unterkunft auch beim Camping in Istrien. Im beliebten Ferienort Rovinj in Kroatien gibt es zwei Campingplätze, auf denen auch Glamper glücklich werden. Die Nähe zum Meer ist ein Luxus den beide genießen können. Auch bei der Buchung macht es keinen Unterschied, ob Sie sich als Camper oder Glamper um einen Spot bemühen. Allerdings sind Sie mit dem eigenen Zelt flexibler, sollten Sie nicht rechtzeitig ans Buchen gedacht haben. Das eigene Zelt lässt sich immer mal schnell irgendwo auf- und abbauen.
Glamping in den Niederlanden
Auch in den Niederlanden ist der Urlaub auf dem Campingplatz eine beliebte Art, um entspannt Ferien zu machen. Aber auch wenn Sie eine längere Anreise scheuen, müssen Sie nicht auf einen tollen Glampingurlaub verzichten, denn auch in Deutschland gibt es ausreichend Angebote.
Der Fantasie sind wenig Grenzen gesetzt. Die Unterkünfte für den Campingurlaub können beim Glamping sehr unterschiedlich sein. Mongolische Jurten, indianische Tipis, afrikanische Safarizelte, Pods, Bubbles, Baumhäuser, Mobilheime und Zigeunerwagen werden angeboten. Die Umgebung von Glampingplätzen ist meist natürlich und doch nicht sehr weit von Einrichtungen der Zivilisation wie Restaurants entfernt. All diese Unterkünfte können und sollten Sie bereits buchen, bevor Sie Ihren Urlaub antreten. Was beim Zelten sehr spontan geschehen kann, müssen Sie beim Glamping unbedingt buchen. Da Glampen in natürlicher Umgebung sehr beliebt bei Familien mit Kindern ist, sind die ausgefallenen Unterkünfte meistens schnell ausgebucht. Vor allem diejenigen, wo es Tiere zu sehen und Abenteuer zu erleben gibt.
Glamping in Spanien
Viele Resorts sind keine Einzelanlagen, sondern gehören einer Kette an, wie beispielsweise die Alannia Resorts in Spanien. Es gibt vier dieser Resorts in ganz Spanien, die alle einen ähnlichen Komfort bieten, aber an unterschiedlichen Orten liegen. Wenn Sie also gerne wissen, worauf Sie sich einlassen und dennoch in jedem Urlaub ein anderes Umfeld bevorzugen, dann sind Resorts dieser Kategorie eine gute Möglichkeit für einen Campingurlaub mit der Familie. Anlagen dieser Art gibt es nicht nur in Spanien, sondern auch an anderen Orten. Suncamps unterhält Campingplätze in vielen europäischen Ländern. Huttopia hat ein schier grenzenloses Angebot an unterschiedlichen Orten am Reiseziel Frankreich im Programm.
Glamping in den USA
In den USA stehen Camping und Glamping ebenfalls hoch im Kurs, wobei glamouröse Angebote eher selten sind. Denn hier ist Campingurlaub eine Frage der günstigen Übernachtung. Dennoch sind die USA ein beliebtes Reiseziel für Freunde des Campings. Tagsüber sind amerikanische Gäste eher selten an ihrem Mobilheim oder Zelt anzutreffen, weil sie Ausflüge in die Nationalparks unternehmen und sich nicht am Zelt entspannen. Campingplätze in den USA befinden sich oft in der Nähe von oder in Nationalparks, die eine große Attraktion in den Vereinigten Staaten darstellen.
Ausstattung der Campingplätze
Zur Basis-Ausstattung eines europäischen Campingplatzes gehören immer Waschhäuser. Dort gibt es Toiletten und Duschen und meistens auch die Möglichkeit, Geschirr zu spülen und Wäsche zu waschen. Viele Campingplätze in Deutschland haben sogar ein eigens dafür vorgesehenes Waschhaus mit Waschmaschinen und einen kleinen Supermarkt, wo Sie sich mit dem Nötigsten versorgen können. An den einzelnen Stellplätzen gibt es nahezu immer einen Stromanschluss und hilfsbereite Mitarbeiter, die mit Rat und Tat zur Seite stehen. Die Möglichkeit zum Entleeren der Toilette eines Caravans/Wohnmobils ist auch meistens gegeben.
Viele Campingplätze liegen in reizvoller Landschaft und haben auch ein Angebot an Aktivitäten parat. Eventuell gibt es einen Pool, Tennisplätze, Minigolf und eine Rasenfläche zum Fußballspielen. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Wintercamping ist nur auf wenigen Plätzen möglich, denn im Winter haben einige Campingplätze geschlossen. In der Schweiz, Kroatien, Italien, den Niederlanden und Österreich finden sich unter anderem Anlagen, die auch in der kalten Jahreszeit geöffnet sind.
Was Sie zum Camping benötigen
Was die Ausstattung angeht, bestehen zwischen ursprünglichem Camping und Glamping deutliche Unterschiede. Camping ist eine auf das Nötigste reduzierte Form des Urlaubs aus dem einfachen Grund, dass der Stauraum sowohl im Reisemobil als auch im Auto beschränkt ist. Ziehen Sie gar nur mit dem Rucksack in die Berge, dann ist die Wahl der mitzuführenden Gegenstände auf das Gewicht, welches zu tragen Sie in der Lage sind, begrenzt. Zum Camping oder auch wenn Sie dauerhaft in ein Wohnmobil ziehen möchten, sind also Beschränkungen notwendig. Das ist nicht negativ, sondern im Gegenteil eine sehr positive Sache. Die Beschränkung auf das Wesentliche ermöglicht einen Blick auf das eigene Konsumverhalten.
Zur Basisausstattung des Camping gehören:
- Zelte
- Schlafsack oder Ultraleicht Schlafsack
- Isomatte
- Leuchtquelle / Kurbel Taschenlampe / Kopflampe
- Feuerstahl / Feuerzeug / Streichhölzer
- Paracord / Seil / Reepschnur
- Multitool
- mobilerer Gasgrill
- Topf
- Löffel
Alle weiteren Dinge richten sich nach dem individuellen Anspruch und der Art und Weise des Campens bzw. der Campingvariante (Rucksack, Zelt, Wohnmobil, …).
Basics: Die Geschichte des Camping
In den 1880ern beschloß die viktorianische Gesellschaft, dass es ein vergnügliches Unterfangen sei, an der Themse zu campen und die wunderschöne Landschaft zu genießen. Die Ausrüstung und Camping-Produkte waren damals sehr schwer, deshalb mussten sie per Boot herangeschafft werden, während die Gäste zu Fuß oder in Kutschen kamen.
Wenige Jahre später eröffnete der erste Campingplatz in England, Cunningham’s Camp, auf der Isle of Man. Thomas Holding hatte eine Kindheit mit Aufenthalten in Amerika verbracht, die ihn zum Vorreiter der Campingbewegung machte. Er veröffentlichte seine Erlebnisse in einem Buch mit dem Titel “Cycle and Camp in Connemara”. Dies war der Ausgangspunkt für die Gründung des ersten Camping-Vereins “Association of Cycle Campers” in England. Dieser Verein wurde später zum “Camping and Caravanning Club”.
In den USA war der Vorreiter der Camping-Bewegung William Murray, der 1869 “Camp-Life in the Adirondacks” publizierte, welches eine Flut von Besuchern in die Gegend zog.
Im Jahre 1960 schließlich war Camping eine etablierte Form des Familienurlaubes und Campingplätze sprossen wie Pilze aus dem Boden. Heute gibt es unzählige Bücher zum Thema. Vor allem in Europa ist Camping mehr als eine günstige Art der Übernachtung. Es ist ein Lebensstil. Die neue nomadische Bewegung des Van-Life ist auch in Europas Ländern angekommen und ergänzt die Welt der Leute, die am Wochenende lieber in ihren Wohnwagen leben als Zuhause. Naturverbundenheit spielt dabei eine große Rolle und die Illusion frei zu sein. In Europa hat der Familienurlaub auf Campingplätzen eine lange Tradition, die auch in der Bezahlbarkeit der Unterkunft liegt. Daraus entwickelte sich dann der Lifestyle und mit ihm auch das Glamping.