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Fichtenwälder, steile Höhen, urige Unterkünfte, der Wurmberg, die Ecker und natürlich der Brockengipfel. Der Brocken ist der höchste Gipfel des Gebirges und bietet zahllose Möglichkeiten auf den Spuren von Hexen und anderen Gestalten zu wandeln. Schöne Stellen in der Natur gibt es am Brocken mehr als genügend.
Wir haben hier viele Infos und Tipps rund um das Wandern in diesem Teil Deutschlands für Sie zusammengestellt.
Bedeutung von Wandern am Brocken
Der Brocken ist der höchste Gipfel im Harz und im Norden. Berühmte Dichter wie Goethe und Heine ließen sich hier zu Meisterwerken inspirieren. Von 1961 bis 1989 war der Brocken Sperrgebiet und sein 1141 Meter hoher Gipfel nicht zugänglich. “Der Berg der Deutschen”, wie der Brocken auch genannt wird, ist nur mit Sondergenehmigung über eine Straße von Schierke aus zu befahren. Wanderungen einige Höhenmeter hinauf in Richtung Brockenkuppe und natürlich auch der Rückweg sind zahlreich und von allen Seiten möglich.
Die Wanderungen im Harz können mit dem Stempelheft der Harzer Wandernadel dokumentiert werden. Besonders für Kinder ist das ein beliebtes Mittel und ein guter Anreiz sich dem Wandern zu öffnen. Von den 222 Stempelstellen müssen nur 11 besucht werden (wenn man Kind ist), um ein T-Shirt zu bekommen. Die Stempelstellen befinden sich an der ein oder anderen Schutzhütte, Aussichtspunkten und Waldgaststätten. Mit dem Erreichen des Titels der Wanderkönigin oder des Wanderkönigs sind Sie außerdem für einen guten Zweck gewandert - die Harzer Wandernadel spendet für jeden gelaufenen Kilometer des Titelträgers 1 Euro für die Wiederaufforstung des Harz.
Was macht Wandern am Brocken so besonders?
Sie können nicht nur auf den Brocken wandern, sondern auch mit der Harzer Schmalspurbahn hinauffahren. Weitere Möglichkeiten sind eine Fahrt mit dem Segway oder dem Fahrrad. Goethe begann seine erste Tour auf den Berg im Jahre 1777 von Torfhaus aus. Das Erlebnis fand im “Faust” seine literarische Verarbeitung. Seit 1990 ist das gesamte Gebiet rund um den Brocken ein Nationalpark.
Dieser Wanderführer hilft euch die begehrte Harzer Wandernadel zu erwandern
Sagen um den Brocken
Die Brockenhexen treiben vor allem in der Walpurgisnacht ihr Unwesen auf dem Berg. Der Sage nach gilt der Brocken seit Mitte des 17.Jahrhunderts als Versammlungsort für Hexen. Der Sage zugrunde liegen tatsächliche Ereignisse zu Zeiten der Hexenverfolgung im 16. Jahrhundert, als ein regionaler Hexenprozess auf dem Brocken stattgefunden haben soll. Mit dem 18. Jahrhundert wurde der Brocken zum Versammlungsort von Heiden, die ihre Opferfeste trotz der Christianisierung durch Karl den Großen feiern wollten. Die Sachsen verkleideten sich und erweckten so bei den Wachen am Blocksberg (Brocken) den Eindruck, dass hier Hexen und Teufel ihr Unwesen trieben.
Im Brockenhaus wartet auf interessierte Besucher eine spannende Dauer-Ausstellung, auch verschiedene themenbezogene Führungen sind dort möglich.
Die 8 schönsten Wanderwege am Brocken
Wer vorbei an Fichten über Stock und Stein bei schönem Wetter durch das Harz wandern möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Doch egal welchen Ausgangspunkt sie wählen, mit den folgenden Wegen machen Sie mit Sicherheit nichts falsch.
Wir haben hier einige der beliebtesten Touren durch das Mittelgebirge für Sie zusammengestellt.
1) Heinrich-Heine-Weg
Der Heinrich-Heine-Weg beginnt in Ilsenburg. Für die 10,5 Kilometer lange Strecke planen Sie ca. 3,5 Stunden ein. Durch das Tal der Ilse kommen Sie durch den Buchenwald an schroffen Felsen vorbei zu den Ilsefällen. Das Denkmal für Heinrich Heine erinnert an den Brockenaufstieg Heines im Jahre 1824. An der Hermannsklippe trifft der Pfad auf den Harzer Grenzweg. Hier gehen Sie nun an der Bismarckklippe vorbei und über den Kleinen Brocken nach oben auf den Gipfel des Brocken. Genießen Sie den herrlichen Blick auf die Eckertalsperre bevor Sie sich an den Abstieg machen.
2) Schierkeweg
Von Schierke aus erreichen Sie den Gipfel am schnellsten. In knappen 2 Stunden bewältigen Sie die 5,4 Kilometer Aufstieg. Für diese Wanderung auf den Brocken sollten Sie Erfahrung im Wandern mitbringen. Sie starten hinter dem Nationalparkhaus am Wasserwerk in Schierke. Trittsichere Schuhe sind auf dem Pfad über Wurzelwerk und Granitgestein von Vorteil. Entlang des Schwarzen Schluftwassers geht es zum Feuchtgebiet Eckerloch. Der sich anschließende Eckerlochstieg führt zur Brockenstraße, die zum Gipfel führt.
3) Teufelsstieg
Der Teufelsstieg startet in Elend und ist der schwerste Weg hinauf auf das Brockenplateau. Die 23,3 Kilometer lange Wanderung dauert ca. 7 Stunden. Der Brocken wird bei dieser Strecke überquert und die Wanderung endet in Bad Harzburg. Zunächst führt der leicht begehbare Forstweg zu den Schnacherklippen. An der Mäuseklippe vorbei geht es im Folgenden nach Schierke und durch die Schluftwiesen. Nachdem Sie die Straße überquert haben, steigen Sie auf durch das Eckerloch. Wie auch der kurze Weg von Schierke aus, mündet der Eckerlochstieg auf die Brockenstraße. Der Teufelsstieg windet sich weiter aufwärts und kommt dabei am Museum Brockengarten, der Teufelskanzel und dem Hexenaltar vorbei. Nach Bad Harzburg hinunter geht es über den Heinrich-Heine-Weg. Durch das Eckertal und den Braunschweiger Weg hinauf gehen Sie zum Molkenhaus. Der letzte Abschnitt der anstrengenden Wanderung führt dann über die Ettersklippe zum Harz-Waldhaus.
4) Goetheweg
Der Goetheweg beginnt in Torfhaus. Dies ist der beliebteste Weg hinauf auf den Brocken. Für die 8,8 Kilometer lange Strecke veranschlagen Sie ca. 2,5 Stunden. Nachdem Sie den fantastischen Blick auf den Brocken von der B4 aus genossen haben, folgen Sie dem Abbegraben, den es zu Goethes Zeiten noch nicht gab. Über einen Holzsteg durchqueren Sie das Große Torfhausmoor, wo früher Torf abgebaut wurde. Sie gelangen über den Fuß des Quitschenberges zum Eckersprung. Im Folgenden kommen Sie über die ehemalige innerdeutsche Grenze. Das vorletzte Stück durch den Wald verläuft entlang der Brockenbahn am Goethemoor. Dann folgt ein letztes Stück Weg auf der Brockenstraße und Sie sind am Ziel. Im Hotel auf dem Brocken können Sie sich für den Abstieg stärken.
5) Über den Dreieckigen Pfahl
In Oderbrück starten Sie ihre Wanderung über den Dreieckigen Pfahl auf den Brocken. Der Harzer Grenzweg ist ebenfalls Teil dieser Wanderung. Für die 7,7 Kilometer lange Strecke benötigen Sie ca. 2,5 Stunden. Teilstrecken der Wanderung verlaufen auf dem Kaiserweg, dem Kolonnenweg und dem Goetheweg. Nur wenig länger als der Weg von Schierke aus ist diese Route allerdings einfacher. Der sanfte Anstieg zu Beginn sorgt für einen angenehmen Start. Der Dreieckige Pfahl bildet die Grenze zwischen Niedersachsen und Sachsen-Anhalt. Der darauf folgende Kolonnenweg ist gepflastert und auch für ungeübte Wanderer geeignet. Entlang der Gleise auf dem Goetheweg geht es nun bis zur Brockenstraße.
6) Die Bodenfälle
Von Braunlage aus starten Sie auf eine 12,5 Kilometer lange Wanderung zum Gipfel. Auf dieser Route kommen Sie am Unteren und Oberen Bodewasserfall vorbei. Auf der Wanderung, für die Sie ungefähr 6 Stunden einplanen sollten, sind das aber nicht die einzigen Highlights. Nach ungefähr 3 Kilometern Weg bietet sich an der Alfred-Rieche-Hütte die Gelegenheit für eine Pause. Über die Bärenbrücke gelangen Sie dann nach ca. 1,4 Kilometern an die Weggabelung “Böser Hund’, wo Sie nach rechts gehen. Der Bodesprung markiert nach 7 Kilometern Wanderung den Beginn des steileren Abschnittes. Bis zur Brockenkuppe folgen Sie dann dem Königsberg bis zum Gleis der Brockenbahn und dem Neuen Goetheweg bis zur Brockenstraße. Diese führt Sie das letzte Stück hinauf.
7) Höllenstieg
Der Höllenstieg bietet 900 MeterHöhengewinn auf 12 Kilometern Länge. Allerdings ist es nicht die Steigung, die dem Pfad den Namen verleiht, sondern der überwucherte Berghang mit verstreuten Felsen, die den Namensgeber zu der Assoziation veranlassten. Diese Wanderung auf den Brocken beginnt am Bahnhof Steinerne Renne in Wernigerode und ist nur für geübte Wanderer an einem Tag machbar, da alles in allem 30 Kilometer gewandert werden.
8) Zeterklippen
Nicht direkt auf den Brocken, aber mit Blick auf den Brocken wandern Sie zur Grossen Zeterklippe. Drei Zeterklippen gibt es und diese ist die Stempelstelle Nummer 10 der Harzer Wandernadel. Alle drei liegen auf dem Renneckenberg, welcher 933 Meter hoch ist und nur ca. 2 Kilometer Luftlinie vom Brocken entfernt. Die Wanderung können Sie von Wernigerode, Drei Annen Hohe, Schierke oder Ilsenburg aus beginnen. Sobald Sie auf dem Renneckenberg angekommen sind, geht es auf einem Pfad weiter. Sie wandern nun einfach nur bergauf durch den Kiefernwald. Vom Molkenhausstern kommend ist der zweite Aufstieg dem ersten vorzuziehen, wenn Sie einen sanfteren und deutlicheren Weg bevorzugen.
Was sollte man als Wanderer am Brocken wissen?
- Auf dem Gipfel angelangt, gibt es die Möglichkeit, den Panoramaweg zu gehen. Dieser ist 1,5 Kilometer lang und folgt dem Verlauf der ehemaligen Mauer. Spektakuläre Aussichten auf Harz und Harzvorland sind Ihnen gewiss. Hilfreich sind eine Karte und ein GPS-Gerät auf der Wanderung.
- Der Brockengarten ist ein Museum auf dem Brockenplateau, das einen Besuch lohnt. Hier erfahren Sie alles über die Geschichte des Brocken. Hier oben gibt es ebenfalls ein Hotel und einige Andenken-Läden.
- Das Klima am Brocken unterscheidet sich von den Bedingungen um den Berg herum. Sie wissen nie, was Sie dort oben wettermäßig erwartet. Nicht nur ist der Brocken einer der windigsten Orte Europas, die Temperaturen steigen auch im Sommer selten über 10°C. Im Winter ist die Brockenkuppe fast durchgängig mit Schnee bedeckt. Sie benötigen für eine Besteigung daher immer festes Schuhwerk und entsprechende Kleidung.
- Mit mehr als 300 Tagen, an denen es auf dem Gipfel neblig ist, ist es kein Wunder, dass hier oben Teufel und Hexen vermutet wurden.
- Die Landschaft um den Brocken ist einer der letzten Urwälder Mitteleuropas. Das gebirgige Areal wurde nie wesentlich von Menschen beeinflusst. Der Wald hier bleibt sich selbst überlassen, Totholz am Boden wird nicht beseitigt und das abgestorbene Material dient neuen Pflanzen als Nährboden. Schon im 18. Jahrhundert bestimmte die gräfliche Waldschutzverordnung den Schutz des Brockenurwaldes - seit 1937 ist das Areal Naturschutzgebiet. Weite Teile dieses Gebietes sind für Menschen nicht zugänglich. Einen kleinen Einblick gewährt der Urwaldstieg, der im Jahre 2005 nahe der Ilsequelle angelegt wurde. Von hier aus sehen Wanderer bis zu dreihundert Jahre alte Bergfichten, aber auch ganz junge Bäume, die auf den umgestürzten alten Bäumen für neues Leben sorgen. Auf einem anderen Lehrpfad, dem Wald Wandelweg bei Torfhaus, erfahren Sie alles über die Entwicklung zurück vom Nutzwald zum Urwald.