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Der treueste Begleiter beim Klettern ist vor allem das Seil, sei es das Kletterseil oder die Reepschnur. Doch der richtige Umgang mit diesem verlässlichen Freund will gelernt sein. Kletterknoten sind für jeden begeisterten Kletterer ein unerlässliches Wissensfeld. Sie verfügen über eine enorme Vielfalt, sodass zu jedem Vorhaben ein bestimmter Knoten passt.
Inhaltsverzeichnis
Den richtigen Knoten in der jeweiligen Situation zu beherrschen, kann entscheidend dafür sein, ob du den Berg zu bezwingen vermagst oder auch bei einem Sturz sicher bist. Im folgenden Artikel über Knotenkunde zeigen wir dir zunächst einen kleinen Überblick der wichtigsten Kletterknoten, die du als Kletterer unbedingt beherrschen solltest. Über „Details“ gelangst du dann auf eine ausführliche Erklärung sowie Anleitung der jeweiligen Kletterknoten.
Die eigene Sicherheit als oberstes Gebot
Bevor du dich ans Einbinden ins Seil machst, solltest du auf jeden Fall erst einen kurzen Check durchführen:
- Hast du den Klettergurt richtig verschlossen?
- Ist die Selbstsicherung eingehängt?
Erst wenn du diesen Prozess aufmerksam ausgeführt hast, kannst du mit dem Anseilen beginnen. Dabei gibt es zwei grundlegenden Knoten-Philosophien die ihr verfolgen könnt. Bist du ein Fan des Doppelten Achterknotens? Oder bevorzugst du eher den Doppelten Bulin? Beide Kletterknoten sind gängige Anseilknoten, um eine sichere Verbindung zwischen Kletterer und Kletterseil aufzubauen. Es ist somit nur Geschmackssache, womit ihr in die Kletterwand steigt.
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Eine kleine Knotenkunde
Der doppelte Achterknoten (Anseilschlaufe)
Der Doppelte Achterknoten ist eine absolut grundlegende Technik und aus der Kletterwelt schlicht nicht wegzudenken. Er gilt als besonders simpel und einfach zu erlernen und erfreut sich daher großer Beliebtheit. Vor allem in der doppelten Variante wird er häufig eingesetzt. Er bindet sich also praktisch selbst ein, um das Seil mit dem Gurt zu verbinden. Er ist die bevorzugte Alternative zum Bulin.
Kurzanleitung für den Doppelte Achterknoten
Der Doppelte Achterknoten basiert auf dem Achterknoten (auch Endacht genannt). Dazu legt man zunächst mit dem losen Ende ein Auge, um dann einen einfachen Törn zu vollführen und durch das Auge zurückzufahren. Um diesen Knoten zu verdoppeln, fädelt man das Seil noch am Klettergurt an der Gurtschlaufe ein und zieht es durch. Diese Bewegung folgt dem Verlauf des einfachen Achterknotens. Zwar ist der Doppelten Achterknoten erfreulich simpel, gleichzeitig lässt er sich jedoch auch nur eingeschränkt wieder lösen. Zudem bietet er die Gefahr, beim Umlenken hängen zu bleiben. Niemals dürfen Sie ihn als Mittelknoten für Seilschaften aus mehreren Kletterern verwenden! Die Endacht wird zum Anseilen eingesetzt, also bei der Verbindung von Seil und Gurt.
Der Doppelte Bulin
Neben dem Doppelten Achterknoten wird auch der Doppelte Bulin (auch Doppelter Palstek genannt) im Rahmen von Knoten-Grundkursen gelehrt. Ihr könnt ihr beim Klettern ebenfalls zum Anseilen nutzen. Ein Vorteil liegt darin, das er sich leichter öffnen lässt, und das selbst nach einem Sturz. Er wird beim Klettern ebenfalls zum Anseilen genutzt und kann stets leicht geöffnet werden, selbst nach einem Sturz. Im Gegensatz zum Achterknoten wird der Bulin deshalb vor allem unter schwierigen Kletterbedingungen gerne verwendet. Als Nachteil ist jedoch zu nennen, dass der Doppelten Palstek um einiges komplizierter zu binden ist. Außerdem fällt es um einiges schwerer nachzuvollziehen, ob der Knoten tatsächlich richtig geknüpft wurde.
Kurzanleitung für den Doppelten Bulin
Zunächst wird das Auge doppelt gelegt und dann das Ende des Seils hindurchgeführt. Indem man die Bucht über den ganzen Knoten stülpt, wird der Doppelte Bulin vervollständigt. Ebenso wie der Doppelte Achterknoten setzt man den Doppelten Bulin beim Anseilen ein.
Der Halbmastwurf
Der Halbmastwurf, bekannt auch einfach als HMS, gilt als klassischer Sicherungsknoten. Bisweilen nutzt man ihn beim Klettern allerdings auch zum Abseilen. In der Kletterhalle von Sicherungsgeräten ersetzt, greifen Alpinisten noch immer auf den HMS zurück. Bei Mehrseillängen-Routen im Zweiergespann kann man den Sturzzug mit dem HMS aus allen Richtungen durchführen und muss ihn auch nicht umbauen.
Kurzanleitung für den Halbmastwurf
Der HMS wird mit einem HMS-Karabiner verwendet, um die sogenannte Halbmastwurfsicherung zu erzeugen. Zunächst legt man ein Auge. Dann klinkt man den Karabiner von unten durch das lose Seilende und das Auge ein. Nun muss der Halbmastwurf nur noch festgezogen werden.
Der Prusik bzw, Prusikknoten (auch Prusikschlinge)
Dieser Knoten dient einer zusätzlichen Absicherung beim Abseilen in Mehrseillängentouren. Dabei führt man ihn stets mit der unteren Hand mit. Der Prusik lässt sich auf Zug von alleine selbst zuziehen und fungiert als Sicherheitsbremse. Wird dieser Klemmknoten belastet, zieht er sich also zu und entspannt sich bei Entlastung wieder. Für den Prusik benutzt man eine Reepschnur, deren Länge eine große Rolle spielt, damit man nicht unnötigerweise zu viel beim Klettern hinsichtlich der Seillänge mit sich trägt.
Kurzanleitung für den Prusik
Im ersten Schritt legt man eine Endlosschlinge. Ein Ankerstich wird durch die Bucht geführt und fertig ist der Prusik.
Der Sackstich
Der Sackstich wird eingesetzt, um zwei Seile gleicher Stärke zu verbinden, für gewöhnlich Halbseile. Er gilt als recht simpel und bietet sich insbesondere zum schnellen Abseilen an, beispielsweise wenn das Wetter umschlägt oder wenn eine größere Strecke zurückgelegt werden muss. Nachteilig wirkt sich aus, dass der Knoten nicht besonders fest ist, gleichzeitig nach einer starken Belastung auch kaum noch zu lösen ist.
Kurzanleitung für den Sackstich
Man erzeugt einen losen Überhandknoten mit einem der Seile. Das zweite Seil wird zu einem weiteren losen Überhandknoten gelegt und mit dem ersten verknotet.
Der Doppelte Spierenstich
Wie auch der Sackstich verwendet man den Doppelten Spierenstich zur Verbindung zweier Seile. Letzterer gilt dabei als komplexer, jedoch auch deutlich fester. Der Spierenstich kann sowohl einfach als auch doppelt und dreifach geknüpft werden. Er lässt sich in der Tropfen- oder Linienform legen.
Kurzanleitung für den Doppelte Spierenstich
Die Tropfenform
Man nimmt zwei Seilenden parallel und knüpft mit einem einen Doppelten Überhandknoten um das andere. Das andere Seilende wird über das kurze Ende als zweiter Doppelter Überhandknoten geknüpft. Die beiden Schlingen zieht man nun fest und schiebt sie gegeneinander, indem man an den langen Enden zieht.
Die Linienform
Die beiden Seilenden werden gegenläufig übereinander gelegt. Ein Ende knüpft man um das andere herum als Doppelter Überhandknoten. Nun legt das andere Seilende über das lange Ende des ersten einen zweiten Doppelten Überhandknoten. Die beiden Knoten zieht man fest und schiebt sie wie in der Tropfenform an den langen Enden ziehen gegeneinander.
Die Affenfaust
Dieser Kletterknoten dient dazu, das Ende einer Wurfleine zu beschweren oder sich beim Klettern abzusichern, beispielsweise in Form einer Klemmsicherung. Grade im Elbsandsteingebirge, wo Hilfsmittel wie Klemmkeile oder Friends verboten sind, ist dieser Kletterknoten äußerst hilfreich.
Wie funktioniert die Affenfaust
Man legt eine Windung und umwickelt diese je nach Wunsch drei- oder sogar mehrfach. Diese Wickelungen knüpft man zunächst lose und führt das Seil von unten nach oben durch die Windung, bis die erste Umwickelung wiederum von dieser Seite mindestens dreifach umwickelt ist. Dann zieht man den Knoten Schritt für Schritt fest.
Wichtiger Hinweis zu unserem Artikel über Kletterknoten
Zu allen Knoten folgt in Kürze eine ausführliche Schritt für Schritt Anleitung sowie ein Video-Tutorial. Sollte dir jedoch schon diese kleine Knotenkunde gefallen haben, teile diesen Artikel gern mit deinen Freunden. Darüber hinaus lass uns bitte wissen, welchen Kletterknoten du in diesem Ratgeber noch vermisst!