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Der Mastwurf, oder auch Webleinstek ist ein Knoten, der heutzutage in vielen Bereichen zum Einsatz kommt. Neben der Sportschifffahrt oder dem Rettungswesen findet er vor allem aber beim Klettern bzw. Bergsport Anwendung. Dort zudem aber auch den Halbmastwurft, eine spezielle Variante des Mastwurfs. Doch wie genau knüpft man diese Knoten eigentlich und warum hat er sich überhaupt etabliert? Dies und vieles mehr möchten wir dir im Laufe des Artikels in einfachen Schritten näher bringen. Anschließend solltest du in der Lage sein, den Webeleinstek sicher anzuwenden.
Im Vergleich zu anderen Knoten liegt ein Vorteil zuerst einmal darin, dass er auch in der Mitte des Kletterseils, der Leine oder des Tau´s geknüpft werden kann. Die Enden müssen daher nicht frei sein, was in vielen Situationen durchaus von Nutzen ist. Sei es zum Standplatzbau, dynamischen Sichern, festmachen der Yacht am Poller oder ähnlichem.
Verschiedene Bezeichnungen und Synonyme für den Mastwurf
Obwohl wir mit Mastwurf und Webeleinstek bereits die beiden gängigsten Begriffe genannt haben, möchten wir euch auch die Weiteren nicht vorenthalten. In der Schweiz beispielsweise könnte dir vermehrt der sogenannten Bindbaum oder die Achterschlinge zu Ohren kommen. Letzteres ist aber nicht mit dem Achterknoten zu verwechseln! Weiterhin wird auch häufig vom Kreuzklank, Rippenknoten oder Makrameeknoten gesprochen. Wie du siehst, ist es ähnlich wie beim Palstek, viele Namen die ein und denselben Knoten meinen.
Der Mastwurf – Einfache Anleitung zum nachmachen
Neben verschiedenen Anwendungsgebieten hat sich der Mastwurf primär beim Klettern und Bergsteigen sowie der Seefahrt bewährt. Selbstverständlich möchten wir hier auf unsere Spezialität, das Klettern, eingehen. Hier findet der Knoten in erster Linie beim Standplatzbau als Selbstsicherung Verwendung. Er wird mit einem Schraubkarabiner (natürlich ein für den Bergsport zugelassener) in den Fixpunkt des Standplatzes angebracht. Vorteil ist zum einen, dass du die Länge ohne lästiges oder gar gefährliches aufknoten individuell einstellen und zum anderen das du den Mastwurf mitten ins Seil knüpfen kannst. Im Folgenden zeigen wir dir, wie die Nutzung am Standplatz aussehen würde (Öffnung des Karabiners rechtsseitig). Der Karabiner wäre in diesem Beispiel natürlich am Fixpunkt anzubringen!
1. Schritt
- Als erstes hängst du das Kletterseil mit einer Schlaufe in den Karabiner am Fixpunkt.
2. Schritt
- Bilde mit dem wandseitigen Seilende eine zweite Schlaufe, wobei du auch hier darauf achten musst, das Seilende wieder wandseitig zu führen.
3. Schritt
- Hänge die eben gelegte, zweite Schlaufe nun synchron zur Ersten in den Karabiner. Du schiebst Sie förmlich vor die erste.
4. Schritt
- Jetzt musst du den Knoten nur noch fest ziehen.
5. Schritt
- Fertig ist der Mastwurf am Standplatz.
Halbmastwurf einfach erklärt
Diese recht einfache aber sehr effektive Knotentechnik ist vor allem beim Klettern und Bergsteigen verbreitet. Eingesetzt wird der Halbmastwurf, der besser gesagt als Bremsschlinge anzusehen ist, vorrangig beim Sichern im Vor- und Nachstieg. In diesem Zusammenhang wird auch von der Halbmastwurfsicherung (HMS) gesprochen. Zur Nutzung dieser Methode benötigst du jedoch noch einen entsprechenden HMS-Karabiner. Nun möchten wir euch aber zeigen, wie ihr mit wenigen Handgriffen den Halbmastwurf knüpfen oder legen könnt.
1. Schritt
- Zunächst musst du das Seil einfach in den Karabiner einhängen
2. Schritt
- Mit dem Seilende auf Seite der Karabineröffnung bildest du eine Schlaufe. Das Seil, welches aus dem Karabiner läuft, muss dabei über dem anderen liegen.
3. Schritt
- Das entstandene Auge hängst du nun in den Karabiner.
4. Schritt
- Fertig ist der Halbmastwurf
Bei dieser Form der Sicherung solltest du aber ganz genau wissen was du tust. Auch wenn Sie grundsätzlich leicht nachzuvollziehen ist, ist sie unserer Meinung nach nicht sonderlich anfängerfreundlich. Daher empfehlen wir euch eher auf ein gängiges Sicherungsgerät zurück zu greifen.
Haftungshinweis
Diese Anleitungen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Dennoch übernehmen wir für etwaige Fehler keine Haftung. Jeder handelt beim knüpfen seiner Knoten in Eigenverantwortung und ist somit für seine eigene Sicherheit zuständig.