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Bouldern, das ist Klettern ohne Seil. Und es macht besonders viel Spaß, wenn man die richtigen Schuhe dafür hat. Bei der Auswahl der richtigen Kletterschuhe gibt es jedoch so einiges zu beachten. Zum Beispiel was die Passform und die Sohle der Schuhe zum Bouldern angeht.
Wir haben hier einige wissenswerte Infos für Boulderer und solche, die es werden wollen, zusammengestellt, die Ihnen dabei helfen werden, beim Kauf Ihrer Schuhe keinen Fehler zu machen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Die besten Boulderschuhe für Männer und Frauen
- 2 Was ist eigentlich Bouldern?
- 3 Kletterschuhe oder Boulderschuhe?
- 4 Müssen Kletterschuhe schmerzen?
- 5 Die verschiedenen Kriterien – Vorspannung, Downturn und mehr
- 6 Boulderschuhe und ihre wichtigsten Eigenschaften
- 7 Wozu Boulderschuhe gerne genutzt werden
- 8 Zusammenfassung
- 9 Boulderschuhe für Kinder
Die besten Boulderschuhe für Männer und Frauen
Nachstehend findet ihr einige der beliebtesten und besten Boulderschuhe für Männer und Frauen.
Was ist eigentlich Bouldern?
Wenn Sie erst mit dem Klettern beginnen, fragen Sie sich vielleicht, was überhaupt der Unterschied zwischen Klettern und Bouldern ist. Das Bouldern ist das Klettern ohne Seil an Felsblöcken, Felswänden und Kletterwänden in Absprunghöhe. Die Absprunghöhe ist dabei eine ganz individuelle Größe, die sich nach dem jeweiligen Mut oder der jeweiligen Schwindelfreiheit richtet. Alles, was man braucht, sind Freunde, eine Bouldermatte, Chalk und die richtigen Schuhe mit perfekter Passform.
Eine eigene Form des Sportkletterns ist das Klettern an der Wand in der Boulderhalle oder im Gelände seit den 70er Jahren des vorherigen Jahrhunderts. In den 90ern erlebte es eine rasante Entwicklung. Bouldern ist ein Sport, der für Einsteiger, Fortgeschrittene und Profis, Damen wie Herren perfekt geeignet ist. Und auch Kinder können den Sport probieren und in der Kletterhalle Spaß haben.
Kletterschuhe oder Boulderschuhe?
Hier kommt die gute Nachricht: es macht keinen Unterschied bzw. gibt es keinen Unterschied. Die Anforderungen an die Schuhe sind genau die gleichen. Das Schuhwerk muss die passende Passform haben und dem Träger durch seinen Sitz Tragekomfort und ein angenehmes Gefühl bieten. Die Modelle müssen über die richtige Schuhgröße und Passform verfügen, sie dürfen nicht zu groß sein und sollten eng sitzen ohne jedoch unbequem zu sein und für Druckstellen oder Schmerzen zu sorgen. Als Einsteiger kannst du in vielen Boulderhallen zu Beginn mit Leihschuhen starten. Wenn du die Boulderhalle jedoch regelmäßig besuchst oder die Sportart im Gelände betreibst, ist es unserer Erfahrung nach am besten, sich eigenes Schuhwerk mit der richtigen Passform zu kaufen. Um Schuhwerk in der passenden Schuhgröße, dem richtigen Sitz und der und der perfekten Passform zu kaufen, bleibt nur eines, vergleichen und anprobieren.
Welche Schuhe für den Anfänger?
Wenn man neu ist in der Kletterszene, dann wählt man am besten einen Schuh, der nicht spezialisiert ist. Ein guter Allrounder mit einer geraden Sohle (ohne Vorspannung oder Downturn), der super bequem am Fuß sitzt. Der Gummi an der Sohle sollte reibungsstark sein, so dass es dank der Besohlung leichter ist, guten Grip zu finden. Anfangs ist jeder Gummi meist noch glatt, das ändert sich aber mit der Nutzung. Ein Hallenschuh kann eine weichere Sohle haben als ein Schuh, der hauptsächlich am Felsen benutzt wird.
Des Weiteren ist es wichtig, dass der Boulderschuh an der Ferse anliegend sitzt, so dass man ihn nicht verliert, wenn man mit der Ferse auf einem Tritt einhakt (Hook). Der Heel-Hook ist eine der wichtigsten Techniken beim Bouldern und hilft, den Körper auf steilen Routen an der Wand zu halten. An Dächern spielt er sogar die Rolle einer dritten Hand. Um gut hooken zu können, sind die passenden Schuhe von großer Bedeutung.
Klettverschluss oder Schnürung als Verschluss?
Das ist Geschmacksache, aber der Klettverschluss (Velcro) lässt sich schneller auf- und zumachen. Das kommt gelegen, wenn man die Schuhe zwischen den einzelnen Kletterpartien ausziehen und den Füßen eine kleine Pause gönnen möchte. Allerdings sind die meisten Kletterschuhe mit Velcro weicher und haben somit einen größeren Abrieb. Die sogenannten Slipper, also Schlupfschuhe ohne Schnüren oder Klettverschluss sind für Anfänger nicht zu empfehlen.
Müssen Kletterschuhe schmerzen?
Das ist ganz klar Unsinn. Die Zehen sollen im Zehenbereich an der Schuhspitze anstehen, aber der Schuh bequem den Fuß umschließen. Schmerzen oder Druckstellen verursachen sollen weder Schnürschuhe noch Schuhe mit Velcros oder Slipper.
Unsere Tipps zu diesem Punkt: Testen Sie gerade als Einsteiger nach Möglichkeit länger und ohne Hast. Ob ein Schuh für die eigene Fußform wirklich der richtige ist, ein gutes Gefühl gibt und auch bei Belastung den nötigen Komfort bietet, lässt sich nur durch Testen und Vergleichen feststellen. Stellen Sie sich dabei auch am besten mehrmals auf Kanten, um die Schuhe besser einschätzen zu können.
Die richtige Passform ist ein guter Grund für Beginner, Boulderschuhe vor Ort zu kaufen, um direkt Fragen stellen zu können und Tipps zu erhalten. Jedoch bieten seriöse Online-Anbieter unserer Erfahrung nach ein Rückgaberecht, so dass Sie Schuhe auch zurückgeben können, falls es zu Problemen kommen sollte. Besonders Fortgeschrittene und Profis können ihre Boulderschuhe daher auch problemlos online kaufen.
Die verschiedenen Kriterien – Vorspannung, Downturn und mehr
Bei Boulderschuhen ist die maximale Leistung in kurzer Zeit wichtig. Unter Vorspannung versteht man die Wölbung der Sohle verursacht durch die Neigung der Ferse des Schuhs. Eine starke Vorspannung erhöht den Druck, den man mit den Zehen auf Tritte bringen kann, das wiederum bedeutet, dass es einfacher ist mit Schuhen mit hoher Vorspannung auf schmalen Tritten zu stehen. Diese Spannung der Boulderschuhe kann hinderlich sein, wenn man in Überhängen oder Dächern steckt und sich mit Ferse oder Zehen einhaken möchte.
Der Downturn bezeichnet die nach unten gerichtete Spitze des Boulderschuhs. Der Knick betrifft nur die Spitze des Schuhs - anders als bei der Vorspannung geht es hier darum, Züge in Überhängen zu erleichtern.
Kletterschuhe können darüber hinaus symmetrisch oder asymmetrisch sein. Als Anfänger tut man sich mit einem symmetrischen Schuh, der wie ein Straßenschuh geschnitten ist, leichter. Die Asymmetrie ist für den Könner in steilem Gelände von Vorteil und unterstützt den Fuß beim Antreten auf schmalen Tritten.
Symmetrie & Asymmetrie
Ob ein Kletterschuh Symmetrisch oder Asymmetrisch ist, erkennt ihr am besten, wenn ihr von oben auf euren Schuh schaut. Entspricht die Form ungefähr einem Straßenschuh, spricht man von einem Symmetrischen Boulderschuh. In diesem Fall ließe sich eine gerade Linie von der Mitte der Ferse zur Mitte der Zehen ziehen. Das Gegenstück ist der asymmetrische Schuh. Hier ist die Form in sich gebogen. Zieht ihr hier eine gerade Linie, verbindet ihr eher die Mitte der Ferse mit dem kleinen Zeh. Diese Form unterstützt euch beim Treten von kleinen Tritten. Ehe ihr da aber einen echten Nutzen draus ziehen könnt, bedarf es sehr viel Übung und Technik. Symmetrische Schuhe sind vor allem im Anfang besser geeignet, da sie auch um einiges bequemer sind.
Boulderschuhe und ihre wichtigsten Eigenschaften
Welche Schuhgröße wählt man bei Boulderschuhen?
Jeder Hersteller hat eine eigene Interpretation, wenn es um die Größe geht. Die Schuhe von La Sportiva und Scarpa fallen am Kleinsten aus. Bei den Herstellern Evolv oder Five Ten kann man sich nach der Größe richten, die man bei Straßenschuhen trägt. Wichtig ist, wie schon oben erwähnt, dass die Zehen Kontakt zum Schuh haben und die Schuhe auch bei Belastung in der Wand gut sitzen und dem Träger Komfort bieten.
Welche Marke soll ich wählen?
Dabei kommt es in erster Linie auf die eigenen Vorlieben und die eigene Fußform an. Bewährte Top-Marken wie La Sportiva, Scarpa, Red Chili oder Evolv versprechen eine gute Performance und Haltbarkeit. Um die perfekte Form zu wählen und ein Gefühl für unterschiedliche Materialien zu bekommen, kann es sich lohnen, erst einmal Leihschuhe von La Sportiva, Scarpa, Red Chili oder einem anderen Anbieter zu mieten und damit einige Kletterrouten zu begehen.
Danach können Sie dann Ihre Schuhe im gewünschten Material kaufen. Eine umfangreiche Auswahl an Schnürschuhen oder Schuhen mit anderem Verschluss, aus Leder oder Synthetik für Damen und Herren finden Sie zum Beispiel bei bergfreunde.de.
Welche Art von Material eignet sich am besten für mich?
Boulderschuhe sind im Handel mit Leder oder Synthetik als Obermaterial erhältlich. Die Wahl zwischen Lederschuhen und Schuhen mit Synthetik als Obermaterial ist zum einen eine ideologische Frage. So ist Leder im Vergleich zu Synthetik zum Beispiel nicht vegan, die Verarbeitung von Kunststoff jedoch auch nicht unbedingt ein Beitrag zum Umweltschutz.
Auf der Route selbst haben beide Materialien im Hinblick auf die Leistung in verschiedenen Punkten Vor- und Nachteile. Lederschuhe versprechen eine bessere Passform und können – wenn sie nicht gefärbt sind – grundsätzlich barfuss getragen werden und versprechen so mehr Gefühl, da man auf dicke Socken verzichten kann. Schuhe aus Synthetik können abfärben, weshalb Sie hier auf Socken nicht verzichten sollten. Ein weiterer nachteiliger Punkt ist die Haltbarkeit. Bei Schuhen aus synthetischem Material entsteht Abrieb, der beim Klettern im Gelände wiederum in der Natur landet. Dafür sind sie anders als Lederschuhe wasserfest und versprechen bei Deep Water Soloing und Co. eine bessere Haltbarkeit.
Wozu Boulderschuhe gerne genutzt werden
Der Hook – Heel-Hook und Toe-Hook
Wer sich mit dem Kauf beschäftigt, stößt irgendwann unweigerlich auf den Begriff “Hook“. Wir möchten euch gerne den Zusammenhang zwischen Heel bzw. Toe-Hook und einem Boulderschuh erklären. Dafür möchten wir euch zunächst erklären, was überhaupt damit gemeint ist.
Der Heel-Hook
Im Grunde beschreibt ein Heel-Hook eine bestimmte Technik beim Bouldern. Dabei wird die Hacke dazu genutzt, um sich an einem Griff, Tritt oder Felsvorsprung halt zu verschaffen. Boulderschuhe die also an der Ferse eine Gummiverstärkung haben, sind für diese Technik bestens geeignet. Sie bieten zusätzlichen Halt und sorgen dafür, dass der Schuh nicht abrutscht.
Der Toe-Hook
Auch beim Toe-Hook handelt es sich wieder um eine spezielle “Tritt-Technik“. Im Fokus steht dabei aber nicht die Ferse, sondern die Fußoberseite. Unter Einsatz dieser sollt ihr euch dann in bestimmten Situationen in der Wand verhaken. Artikel, die auf der Oberseite eine Gummibeschichtung haben, sind auch hier wieder hervorragend dafür geeignet.
Zusammenfassung
Man kann grob Folgendes sagen:
- Eine Besohlung mit einer reibungsstarken Gummisohle ist immer von Vorteil.
- Verschluss mit Velcros oder Schnürung ist Geschmackssache.
- Slipper sind nicht für Anfänger.
- Die Ferse muss fest umschlossen sein.
- Die Zehen müssen Kontakt zur Schuhspitze haben.
- Weiche Modelle vermitteln ein gutes Trittgefühl und die Option mit den Zehen zu greifen
- Harte Modelle sind gut für entspanntes Stehen und kleine Tritte.
- Symmetrische Leisten entspannen den Fuß.
- Schuhe mit Asymmetrie sind etwas für Könner.
- Jeder Hersteller hat ein unterschiedliches Größenverständnis.
- Lederschuhe können grundsätzlich barfuß, Schuhe mit synthetischem Material sollten nur mit Socken getragen werden.
Boulderschuhe für Kinder
- Kinder Kletterschuhe mit Klettverschluss
- Speziell zum klettern für die ganz Kleinen
- Der Schuh lässt sich duch eine flexible Ferse beliebig einstellen
Ob der Nachwuchs ein eigenes Paar Boulder- oder Kletterschuhe haben sollten, ist ein viel diskutiertes Thema. Unserer Ansicht nach muss das jeder für sich selbst entscheiden. Dass Kinder, besonders in jungen Jahren, aber meist schneller aus den Schuhen wachsen als uns lieb ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Wer seinem Kind aber etwas Gutes tun und auf das leihen von schmuddeligen Schuhen verzichten möchte, dem können wir folgende Modelle für Kids empfehlen. Es sind allesamt Schuhe für Beginner.