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Klettern im Klettergebiet Unterer Elberskamp in Finnentrop
Allgemeines zum Unteren Elberskamp
Trotz der Tatsache, dass in Nordrhein-Westfalen umfangreiche Felsmassive absolute Mangelware sind, findet sich hier und da die Möglichkeit am Naturfels zu klettern. Eine davon ist das beschauliche Klettergebiet Unterer Elberskamp in Finnentrop. Es ist erwiesenermaßen nicht mit den Hotspots des Landes zu vergleichen, hat aber trotzdem manch eine Herausforderung zu bieten. Und kommt es nicht genau darauf beim Klettern an? In diesem Zusammenhang möchten wir auch noch erwähnen, dass dem Unteren Elberskamp nachgesagt wird, die schwierigste Route NRWs zu beherbergen. Die Rede ist von der “Katharsis“ die mit einer Schwierigkeit von 10+ UIAA bewertet wird. Bewegt ihr euch nur ansatzweise in diesem Niveau, wünschen wir euch viel Spaß, beim Versuch sie zu meistern. Geklettert wird hier im Übrigen, wie im Großteil ähnlicher Anlaufpunkte, in den Wänden eines alten, stillgelegten Steinbruchs.
Da hier bereits in den 80er Jahren geklettert wurde, zählt das Klettergebiet zudem auch zu den geschichtsträchtigsten des Sauerlandes. Als zusätzliches Plus ist hier noch die Nähe zu einem weiteren Kletterareal zu nennen, der Borghauser Wand. Reichen euch die Wände hier also nicht oder ihr habt alle Herausforderungen gemeistert, findet ihr nur wenigen Kilometern entfernt den nächsten Kletterspot.
GPS-Koordinaten
Parkmöglichkeit: 51.150613, 7.956457
Klettergebiet: 51.151512, 7.957579
Lage, Unterkünfte und Umfeld
Die Lage
Das alte Steinbrüche umfunktioniert werden, damit wir unserer Leidenschaft nachgehen können, ist mittlerweile gängige Praxis. Doch die Lage vom Klettergebiet Unterer Elberskamp ist dennoch etwas untypisch. Es befindet sich mitten in einem Industriegebiet. Vor euch die Routen und hinter euch ein paar Firmengebäude. Von Idylle kann hier erstmal nicht gesprochen werden. Klettern in der Natur…? Fehlanzeige! Demungeachtet sind wir natürlich in jeder Hinsicht dankbar, dass uns solche Spots überhaupt geboten werden. Positiv anzumerken ist hier zudem die hervorragende Erreichbarkeit. Hinfahren, Parken und quasi direkt vor der Wand stehen… Das ist nicht in vielen Klettergebieten selbstverständlich. Gebt ihr die von uns genannten Koordinaten für den Parkplatz oder den Zustieg ein, entfällt auch jegliche Art von suchen. Die Kletterfelsen sind direkt sichtbar. Vom Parkplatz trennen euch nur 100 Meter Fußweg vom Vergnügen.
Unterkünfte und Übernachtungsmöglichkeiten
Möchtet ihr zum Klettern in das Klettergebiet Unterer Elberskamp, wird sicher auch die Frage aufkommen, ob sich an diesem kleinen Spot auch eine Übernachtung lohnt. Dies stand zumindest auch bei uns im Raum. Betrachten wir an dieser Stelle nur dieses kleine Areal, lautet die Antwort darauf ziemlich sicher nein. Doch angesichts der nahegelegenen Borghauser Wand, dem zweiten Klettergebiet in Finnentrop, haben wir uns damals letztlich anders entschieden und haben ein Wochenende in der Region verbracht. So war es uns ohne großen Fahraufwand möglich, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Bereut haben wir es nicht. Entscheidet auch ihr euch dafür, gibt es in unmittelbarer Nähe dafür einige mögliche Unterkünfte. Nur 3 Fahrminuten vom Unteren Elberskamp entfernt könnt ihr euch auf dem Campingplatz Hof Biggen einquartieren. Alternative benötigt ihr 10 Minuten Fahrzeit zur nächstgelegenen Jugendherberge. Für etwas mehr Komfort sind aber auch gut erreichbare Hotels. Nachstehend findet ihr zwei potentielle Anlaufpunkte bei denen Ihr gerne Verfügbarkeit und Preise prüfen könnt.
Das Umfeld
Wie vorab schon beschrieben, ist das Klettergebiet als solches mit dem Auto hervorragend zu erreichen. Doch da es mitten in einem kleinen Industriegebiet und somit nicht wirklich in Zentrumnähe einer Stadt liegt, ist im direkten Umfeld eher wenig zu finden. Lediglich ein Imbiss ist so nah, dass dieser fußläufig erreichbar ist. Es sollte also am besten alles Erforderliche mitgebracht werden. Was aber unbedingt noch erwähnt werden muss, ist die wenige Kilometer entfernte Boulderhalle "Blox". Sollte euch also tatsächlich mal ein Regenschauer überraschen, kann zumindest dorthin ausgewichen werden. An heißen Sommertagen findet ihr eventuell noch im Ahauser Stausee eine kleine Erfrischung.
Die Sektoren am Unteren Elberskamp
Auf dem Areal des Klettergebietes Unterer Elberskamp werden euch vier kleine, dicht beieinander befindliche Sektoren geboten. Zählen wir die Übungswand, die wir in der Form sonst noch nirgends gesehen habe dazu, sind es sogar fünf. Zu dieser möchten wir aber nur kurz loswerden, das sie mit ungefähr 2 Metern Höhe wirklich ausschließlich zum ausprobieren geeignet ist. Wer also noch nie am Fels war, kann hier ideal dinge wie zum Beispiel das Umsichern testen. Alle anderen Sektoren sind natürlich auf die “richtige“ Kletterei ausgelegt.
Südwand
Lauft ihr den Zustiegsweg vom Parkplatz Richtung Fels, liegt dieser Sektor direkt in eurem Blickfeld. Mit rund 28 Metern Höhe markiert er zwar nicht den höchsten Punkt des Kletterspots, ist aufgrund der Routenanzahl aber dennoch als Hauptsektor zu betrachten. Da hier Routen ab dem 2. Schwierigkeitsgrad UIAA zu finden sind, können selbst blutige Anfänger langsam ein Gefühl fürs Klettern entwickeln. Das passende Pendant hierzu ist die eingangs erwähnte Kathrasis. Dies ist die mit einer 10+ UIAA bewertete, angeblich schwierigste Route Nordrhein-Westfalens. Dank des breiten Spektrums wird hier sicher jeder von euch etwas schönes finden.
Ostwand
Die Ostwand sehen wir eher als einen Sektor an. Trotzdem sollte erwähnt sein, dass sich dieser eigentlich in zwei Untersektoren aufteilt, Touareg und Sonnenplatte. Mit drei Ausnahmen spielt sich die Schwierigkeit in diesem Bereich zwischen dem 3. und 5. Grad UIAA ab. Somit können sich die Anfänger unter euch hier bestens die Zeit vertreiben.
Trafowand
Ein wenig abseits der Hauptfelsen, direkt an der Zufahrtsstraße, befindet sich versteckt hinter einem Trafohaus die “Trafowand“. Logischerweise ist das kleine Häuschen hier auch Namensgeber für diesen Sektor. Wer ordentlich Höhenmeter machen möchte, ist hier eher fehl am Platz. Mit rund 13 Metern Höhe und einer geringen Anzahl an Routen, ist das Angebot recht überschaubar. Doch mit Kletterrouten zwischen dem 5. und 8. Schwierigkeitsgrad UIAA könnt ihr euch peu à peu an neue Herausforderungen herran testen.
Die Absicherung im Klettergebiet Unterer Elberskamp
Das sich der DAV, in Form der Sektion Gummersbach, um dieses Klettergebiet kümmert, spiegelt sich auch in der Qualität der Absicherung wider. Im Großen und Ganzen sind die Routen mit ausreichend Bohrhaken versehen. Bei ganz wenigen Ausnahmen könnt oder solltet ihr euch die Tour mit Zwischensicherungen vereinfachen. Fest eingebohrte Umlenker gewährleisten zudem einen sicheren Abstieg.
Unser Fazit
In Anbetracht der Tatsache, das es in Nordrhein-Westfalen an echten Alternativen mangelt, ist der Untere Elberskamp in unseren Augen durchaus mal einen Besuch wert. Vor allem aber auch, weil mit der Borghauser Wand ein zweites Klettergebiet in unmittelbarer Nähe zu finden ist. Ihr solltet euch aber darüber im Klaren sein, dass hier das Kletterangebot eher auf Anfänger und Fortgeschrittene ausgelegt ist. Denn auch wenn hier mit der Katharsis (10+) die schwierigste Route des Bundeslandes zu finden sein soll, spielt sich das Routenniveau überwiegend im unteren Bereich ab. Da hier selbst im 2. und 3. Schwierigkeitsgrad geklettert werden kann, können wir Einsteigern das Gebiet sogar für die erste Erfahrung im Felsklettern nahelegen.