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Klettern im Klettergebiet Bochumer Bruch
Allgemeines zum Klettern im Bochumer Bruch
Der Bochumer Bruch… ein kleines, überschaubares Klettergebiet in Nordrhein-Westfalen. Mit den regionalen Kletterhotspots, wie zum Beispiel Warstein, ist das Klettern hier aber nicht zu vergleichen. Anders als es der Name zunächst vermuten lässt, befindet sich der Bochumer Bruch nicht in der Ruhrgebietsstadt Bochum, sondern rund 35 Kilometer südlich davon, in Wülfraht. Wer jetzt aber glaubt, er könne einfach mal zum Klettern dort hin fahren, dem müssen wir an dieser Stelle leider die Illusion rauben. Da an diesem Ort der Naturschutz groß geschrieben wird, kommt ihr nur mit teils kostenpflichtiger Klettergenehmigung auf das Kletterareal. Während das in den Wintermonaten online möglich ist, könnt ihr euch im Sommer ein Ticket im Museum Zeittunnel kaufen. Das bringt für euch natürlich auch einen großen Vorteil mit sich.
So ist gewährleistet, dass das Gelände nie überfüllt ist. Ihr könnt also in aller Seelenruhe klettern. Ein weiteres Merkmal beim Klettern im Bochumer Bruch sind die umfangreichen Verhaltensregeln. Auf jede einzelne jetzt einzugehen, würde ein wenig den Rahmen sprengen, aber den Inhalt könnt und solltet ihr euch bei der Anmeldung genau durchlesen.
GPS-Koordinaten
Musem Zeittunnel: 51.287063, 7.050000
Parkmöglichkeit: 51.290606, 7.047348
Eingang: 51.290462, 7.047549
Lage, Unterkünfte und Umfeld
Die Lage
Beim Bochumer Bruch handelt es sich um einen alten, stillgelegten Steinbruch, der leicht außerhalb der Stadt Wülfraht zu finden ist. Gebt ihr die von uns genannten Koordinaten für die Parkmöglichkeiten ins Navi ein, ist die Anfahrt eigentlich spielend leicht. Dort angekommen befinden sich die Parkplätze rechtsseitig und auch der Eingang ist nicht mehr weit. Wenige Meter entfernt ist ein Metalltor, welches ihr mit dem “erworbenen“ PIN passieren könnt. Schon befindet ihr euch auch auf dem komplett eingezäunten Klettergebiet und könnt eurem Klettertrieb freien Lauf lassen. Optisch erweckt der Bochumer Bruch in unseren Augen ein wenig den Eindruck, ein alter, zugewucherter Vulkankrater zu sein. In einem Rondell finden sich rings um eine grün bewachsene Talsohle mehrere Klettersektoren. Hier, unterhalb des turbulenten Ruhrgebiets fühlt ihr euch tatsächlich, als würdet ihr mitten in der Natur sein. Ihr solltet jedoch beachten, dass die Talsohle aus Naturschutzgründen nicht betreten werden darf. Haltet euch als ausschließlich auf den vorgegeben Wegen und Bereichen auf.
Unterkünfte und Übernachtungsmöglichkeiten
Ohne Zweifel bringt das Klettern im Bochumer Bruch einige Herausforderungen mit sich. Dennoch solltet ihr euch je nach Niveau genau Gedanken darüber machen, ob ihr wirklich ein ganzes Wochenende hier verbringen möchtet. Denn unserer Meinung nach wird hier eher für Anfänger und Fortgeschrittene eine gewisse Routenvielfalt geboten. Entscheidet ihr euch aufgrund einer längeren Anreise für das Nächtigen in oder um Wülfraht, ist dies kein Problem. Wie es in Stadtnahen Klettergebiete üblich ist, findet ihr auch hier in der Umgebung die eine oder andere Übernachtungsmöglichkeit. Neben einigen qualitativ hochwertigeren Unterkünften ist in nur knapp 5 Kilometern Entfernung zum Kletterspot eine typische Jugendherberge zu finden. Mit rund 17 Kilometern Wegstrecke müssen Campingfreunde hingegen ein wenig mehr Anfahrtszeit in Kauf nehmen. Nichtsdestotrotz sind wir uns sicher, wer hier wirklich ein paar Tage verbringen möchte, wird in der Nähe seinem Anspruch entsprechend etwas finden. Im folgenden könnt ihr noch die Verfügbarkeit sowie aktuellen Preise zweier Hotels prüfen.
Das Umfeld
In direkter Nähe zu diesem kleinen Kletterspot findet ihr diverse Einkaufsmöglichkeiten sowie Restaurants und Imbissbuden jeder Art. So könnte ihr während dem Klettern im Bochumer Bruch immer mal kurz etwas Essen fahren oder einfach Snacks und trinken einkaufen. Mit knapp einem Kilometer Entfernung wäre dies sogar noch gut Fußläufig zu erreichen. Mit dem Auto ist aber dennoch ratsam und einfacher. Für Notfälle sind auch Krankenhaus und Polizei nicht allzu weit. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist noch die Tatsache, das direkt auf dem Gelände des Bochumer Bruchs ein Hubschrauberlandeplatz vorhanden ist. Sollte also mal etwas passieren, was wir natürlich niemandem wünschen, kann extrem schnell reagiert werden. Wenn euch am Fels mal der Regen überrascht, ihr aber keine Lust habt direkt wieder nach Hause zu fahren, gibt es in Wülfrath eine feine Alternative. Das Museum Zeittunnel, in dem Ihr gegebenenfalls schon euer Ticket gekauft habt, hat einiges interessantes zu bieten. In einem alten Abbautunnel, der in etwa 160 Meter lang ist, wird euch aus 400 Millionen Jahren Geschichte erzählt. Auch wenn das mit Klettern nicht viel zu tun hat, dürfte es für den einen oder anderen eine nette Flucht vor dem Regen sein.
Die Sektoren im Bochumer Bruch
Der Bochumer Bruch ist in sechs verschiedene Sektoren unterteilt, die sowohl on der Höhe als auch vom Schwierigkeitsgrad ein wenig voneinander abweichen. Da diese über das gesamte Rondell verteilt sind, kann hier eigentlich zu fast jeder Zeit in der Sonne geklettert werden. Fast, da einige Felswände oder Routen teils dauerhaft von Sperrungen betroffen sind. Die Sektoren sind allesamt mit Wegen am Rande des eingezäunten Areals verbunden. Das ermöglicht euch ein schnelles Wechseln von A nach B.
Morgensonne
Die Morgensonne besteht aus zwei Wandteilen, dem 24 Meter hohen linken und dem 28 Meter hohen rechten Teil. Hier her gelangt ihr, wenn ihr am Eingang den Weg nach rechts folgt. Die Ausrichtung von beiden ist gen Westen. Von der Anzahl der Routen ist dieser Sektor der Größte. Doch da hier fast ausschließlich im 6. Bis 9 Schwierigkeitsgrad UIAA geklettert werden kann, muss schon ein gewisses Niveau mitgebracht werden, um hier ein wenig Spaß zu haben. Dann ist hier aber schon das eine oder andere Routenhighlight zu finden.
Drei Zinnen
Nutz ihr am Eingang den linken Weg, gelangt ihr zunächst an diesen Sektor. Dieser unterteilt sich in die rechte und die linke Zinne. Mit rund 19 Metern Höhe ist hier kein Höhenrausch zu erwarten. Auch die Anzahl an Routen ist hier relativ überschaubar. Dafür ist jedoch in fast jedem Schwierigkeitsgrad etwas zu finden.
Mupped Show I + II
Geht ihr am Abzweig für die drei Zinnen vorbei, lauft ihr praktisch direkt auf die Muppet Show I und II zu. Mit einer Felshöhe von circa 55 Metern ist dies der Höchste Bereich des Klettergebietes. Da hier aber bis auf eine Route der Großteil im unteren Schwierigkeitsgrad von 3 bis 7 UIAA liegt, kommen eher Anfänger auf ihre Kosten.
Lehmriss
Direkt neben der Muppet Show geht es weiter zum Lehmriss. Mit Routen im 4. – 7. Schwierigkeitsgrad UIAA spielt sich auch hier das Niveau eher im unteren bis mittleren Bereich ab. Höhe der Wand liegt dabei bei rund 37 Metern. Also ist auch dieser Sektor eher für den Einsteiger geeignet.
Illumina und Pfleiler
Hier finden wir wieder einen ziemlich knackigen Sektor. Dieser teilt sich in Hauptwand und Pfeiler auf. In beiden Teilen sind keine Routen unter dem 6. Schwierigkeitsgrad UIAA zu finden. Das macht diesen Sektor besonders für Fortgeschrittene lukrativ. Hier werdet ihr definitiv eine anspruchsvolle Herausforderung finden. Mit einer Wandhöhe von 42 Metern kriegen einige Routen noch einen zusätzlichen Reiz.
Die Absicherung im Klettergebiet Bochumer Bruch
Über die Absicherung beim Klettern im Bochumer Bruch dürfte sich hier keiner beschweren können. In allen Kletterrouten sind Bohrhaken mit humanen Abständen vorhanden, so dass gefahrlos und fast auf Hallenniveau geklettert werden kann. Für den sicheren Abstieg sind am Ende einer jeden Route fixe Umlenker vorhanden.
Unser Fazit
Wie gut oder schlecht ein Klettergebiet ist, liegt selbstverständlich immer im Auge des Betrachters. Daher sollte sich grundsätzlich jeder selbst ein Bild machen. Wir sind jedoch der Meinung, dass der Bochumer Bruch eher optisch etwas zu bieten hat. Im grünen Rondell könnt ihr gut dem stressigen Alltag entgehen. Was das Klettern angeht, gibt es selbst in Nordrhein-Westfalen durchaus attraktivere Anlaufpunkte. Es gibt zwar Routen in vielen Schwierigkeitsgraden doch eine überzeugende Vielfalt gibt es nicht. Wer jedoch seine erste Berührung mit dem Felsklettern machen möchte, der kann sich hier durchaus austoben. Zahlreiche leichte Routen mit sehr guter Absicherung sind beste Vorrausetzungen dafür.